Rose Bowl Stadium

Das Rose Bowl Stadium ist ein College-Football-Stadion in der US-amerikanischen Stadt Pasadena, Los Angeles County, im Bundesstaat Kalifornien. Es war fünfmal Austragungsort des Super Bowl – des Endspiels der National Football League (NFL). Es war auch ein Spielort bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 und der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1999, einschließlich der Endspiele. Darüber hinaus findet im Rose Bowl Stadium jedes Jahr am 1. Januar das Rose Bowl Game im College-Football statt. Gegenwärtig bietet das weite Rund 92.542 Plätze für die Besucher.

Geschichte

Das Rose Bowl Stadium in der Bauphase (1921)
Rose Bowl Stadium (Los Angeles Metropolitan Area)Rose Bowl Stadium (Los Angeles Metropolitan Area)
Lage im Los Angeles County

Der Architekt Myron Hunt ließ sich 1921 vom Yale Bowl der Yale University in New Haven zum Bau dieser Spielstätte inspirieren. Die offizielle Eröffnung war am 1. Januar 1923, als dort die College-Footballteams Penn State und der USC aufeinandertrafen. Ursprünglich war die Anlage hufeisenförmig gebaut, aber über die folgenden Jahre wurde es zu seiner jetzigen Form erweitert. Die südlichen Tribünen wurden 1928 fertiggestellt, so dass das Stadion an allen Enden geschlossen war. Momentan verfügt das Stadion über 92.542 Zuschauerplätze und ist als National Historic Landmark eingestuft.

In den USA ist es vor allem bekannt, weil hier jedes Jahr im College Football um die bekannte Rose-Bowl-Trophy gekämpft wird. Dieses Spiel wird aufgrund seiner Tradition von vielen Amerikanern als „The Granddaddy of Them All“ bezeichnet. Seit 1982 ist das Stadion das Heimspielstätte für das Footballteam der UCLA Bruins. Gleiches galt auch für die Los Angeles Galaxy aus der Major League Soccer (MLS), die hier von ihrer Gründung 1996 bis 2003 spielten, bis sie in das Home Depot Center (heute: Dignity Health Sports Park), ein reines Fußballstadion, umzogen.

Allerdings war die „Rose Bowl“ auch schon Schauplatz für viele andere sportliche Großereignisse. So fanden hier z. B. Bahnradwettbewerbe bei den Olympischen Sommerspielen 1932 und Fußballspiele der Olympischen Sommerspiele 1984 statt. Für die Sommerspiele 1932 wurde in das „Rose Bowl“ eine Radrennbahn eingebaut.

Super Bowl

Allein fünfmal wurde hier der Super Bowl, das Endspiel der National Football League (NFL), ausgetragen.

Spiele der Fußball-WM 1994 im Rose Bowl

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 fanden hier acht Spiele statt.

Spiele der Fußball-WM der Frauen 1999 im Rose Bowl

Auch während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1999 wurden hier vier Partien, inklusive des Finales, ausgetragen. Damit ist das „Rose Bowl“ in dem Sinne einzigartig, dass es neben dem mittlerweile abgerissenen Råsundastadion in Solna die einzige Spielstätte ist, die sowohl ein Fußball-WM-Finale der Männer als auch der Frauen ausgerichtet hat. Das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1999 war bis 2022 mit 90.185 Zuschauern Rekordhalter bei Veranstaltungen in einer Frauensportart.

Konzerte

Das Rose Bowl Stadium wurde wiederholt für Konzerte verschiedener Bands genutzt. So beendete die britische Popgruppe Depeche Mode am 18. Juni 1988 ihre „Music for the Masses“-Welttournee mit einem Auftritt vor über 60.000 Zuschauern im ausverkauften Rose Bowl. Der Mitschnitt des Konzerts wurde als Doppellive-Album sowie VHS und DVD (alle mit dem Titel 101) veröffentlicht. Im Oktober 2009 spielte die irische Rockband U2 im ausverkauften Rose Bowl. Das Konzert wurde aufgezeichnet und im Juni 2010 auf DVD und Blu-Ray mit dem Titel U2 – 360° at the Rose Bowl veröffentlicht.

Denkmalschutz

Das Rose Bowl Stadium wurde am 27. Februar 1987 als Baudenkmal in das National Register of Historic Places aufgenommen. Seit diesem Tag hat das Stadion auch den Status einer National Historic Landmark.

Momentane Situation

Wie viele andere sehr auf Football ausgerichtete Stadien in den USA, die noch in öffentlicher Hand sind, erwirtschaftet das Stadion Jahr für Jahr Verluste. Somit ist für das Stadion nicht viel Geld vorhanden, so dass am Stadion keine Verbesserungen (z. B. Installation neuer Sitze, Einführung einer neuen Videowand, Installation von neuen Flutlichtern, Einbau von Logen oder Schaffung einer größeren Anzahl an Ausgängen) vorgenommen werden können, die es in eine moderne Arena verwandeln könnten. Die Kosten hierfür lägen zwischen 250 und 300 Millionen US-Dollar. Allerdings ist die Zukunft des Stadions trotzdem gesichert, da das Rose-Bowl-Tournament hier stattfindet und auch die UCLA Bruins mindestens bis 2023 hier spielen.

Galerie

Siehe auch

Weblinks

Commons: Rose Bowl Stadium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rose Bowl Stadium – Pasadena, California. In: europlan-online.de. Abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch). 
  2. Listing of National Historic Landmarks by State: California. In: nps.gov. National Park Service, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch). 
  3. Champions League: FC Barcelona schlägt Real Madrid vor Weltrekordkulisse. In: spiegel.de. Der Spiegel, 30. März 2022, abgerufen am 2. Juli 2022. 
  4. Konzertliste des Rose Bowl Stadium. In: setlist.fm. Abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch). 
  5. Eintrag im National Register Information System (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive) (englisch)
  6. Listing of National Historic Landmarks by State: California (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive) (englisch)
Das Logo der FIFA Endspiel-Stadien der Fußball-Weltmeisterschaften der Männer

1930: Montevideo | 1934: Rom | 1938: Colombes | 1950: Rio de Janeiro | 1954: Bern | 1958: Stockholm | 1962: Santiago de Chile | 1966: London | 1970: Mexiko-Stadt | 1974: München | 1978: Buenos Aires | 1982: Madrid | 1986: Mexiko-Stadt | 1990: Rom | 1994: Pasadena | 1998: Saint-Denis | 2002: Yokohama | 2006: Berlin | 2010: Johannesburg | 2014: Rio de Janeiro | 2018: Moskau | 2022: Lusail | 2026: East Rutherford

Endspielstadien des Super Bowls

1967: Los Angeles Memorial Coliseum | 1968: Orange Bowl Stadium | 1969: Orange Bowl Stadium | 1970: Tulane Stadium | 1971: Orange Bowl Stadium | 1972: Tulane Stadium | 1973: Los Angeles Memorial Coliseum | 1974: Rice Stadium | 1975: Tulane Stadium | 1976: Orange Bowl Stadium | 1977: Rose Bowl Stadium | 1978: Louisiana Superdome | 1979: Orange Bowl Stadium | 1980: Rose Bowl Stadium | 1981: Louisiana Superdome | 1982: Pontiac Silverdome | 1983: Rose Bowl Stadium | 1984: Tampa Stadium | 1985: Stanford Stadium | 1986: Louisiana Superdome | 1987: Rose Bowl Stadium | 1988: Jack Murphy Stadium | 1989: Joe Robbie Stadium | 1990: Louisiana Superdome | 1991: Tampa Stadium | 1992: Hubert H. Humphrey Metrodome | 1993: Rose Bowl Stadium | 1994: Georgia Dome | 1995: Joe Robbie Stadium | 1996: Sun Devil Stadium | 1997: Louisiana Superdome | 1998: Qualcomm Stadium | 1999: Pro Player Stadium | 2000: Georgia Dome | 2001: Raymond James Stadium | 2002: Louisiana Superdome | 2003: Qualcomm Stadium | 2004: Reliant Stadium | 2005: ALLTEL Stadium | 2006: Ford Field | 2007: Dolphin Stadium | 2008: University of Phoenix Stadium | 2009: Raymond James Stadium | 2010: Dolphin Stadium | 2011: Cowboys Stadium | 2012: Lucas Oil Stadium | 2013: Mercedes-Benz Superdome | 2014: MetLife Stadium | 2015: University of Phoenix Stadium | 2016: Levi’s Stadium | 2017: NRG Stadium | 2018: U.S. Bank Stadium | 2019: Mercedes-Benz Stadium | 2020: Hard Rock Stadium | 2021: Raymond James Stadium | 2022: SoFi Stadium | 2023: State Farm Stadium | 2024: Allegiant Stadium | 2025: Caesars Superdome | 2026: Levi’s Stadium | 2027: SoFi Stadium

Wettkampfstätten der Olympischen Sommerspiele 1932


Los Angeles

Memorial Coliseum 160th Regiment State Armory Grand Olympic Auditorium Hafen Los Angeles Los Angeles Police Pistol Range Los Angeles Swimming Stadium Riviera Country Club Sunset Fields Golf Club

Long Beach

Long Beach Marine Stadium

Oxnard

Roosevelt Highway

Pasadena

Rose Bowl Stadium

Wettkampfstätten der Olympischen Sommerspiele 1984
Los Angeles

Los Angeles Memorial Coliseum • Gersten Pavilion • Eagle’s Nest Arena • Olympic Swim Stadium • Los Angeles Memorial Sports Arena • Pauley Pavilion

Logo Olympische Spiele 1984
Südkalifornien

Anaheim Convention Center • Artesia Freeway • Coto de Caza • Coto Equestrian Preserve • El Dorado Park • Fairbanks Ranch Country Club • Heritage Park Aquatic Center • Lake Casitas • Long Beach Arena • Long Beach Convention Center • Long Beach Downtown Shoreline Marina • Mission Viejo Circuit • Olympic Velodrome • Prado Olympic Shooting Park • Raleigh Runnels Memorial Pool • Rose Bowl Stadium • Santa Anita Park • The Forum • Titan Gymnasium • Weingart Stadium

Annapolis

Navy-Marine Corps Memorial Stadium

Boston

Harvard Stadium

Stanford

Stanford Stadium

Olympische Fußballstadien

1900: Dritte Französische Republik Vélodrome Jacques-Anquetil | 1904: Vereinigte Staaten 45 Francis Field | 1908: Vereinigtes Konigreich 1801 White City Stadium | 1912: SchwedenSchweden Råsunda IP, Olympiastadion Stockholm, Tranebergs IP | 1920: Belgien Olympiastadion Antwerpen, Stadion Broodstraat, Duden Park Stadion, Jules Ottenstadion | 1924: Dritte Französische Republik Stade Bergeyre, Stade Olympique de Colombes, Stade de Paris, Stade Pershing | 1928: NiederlandeNiederlande Het Nederlandsch Sportpark, Olympiastadion Amsterdam, Monnikenhuize, Spangen-Stadion | 1936: Deutsches Reich NS Hertha-Platz, Mommsenstadion, Olympiastadion Berlin, Poststadion | 1948: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Goldstone Ground, Champion Hill, Green Pond Road, Craven Cottage, Lynn Road, Griffin Park, Highbury, Selhurst Park, White Hart Lane, Fratton Park, Wembley | 1952: Finnland Olympiastadion Helsinki, Töölön Pallokenttä, Urheilukeskus, Lahden kisapuisto, Tampereen stadion, Kupittaan jalkapallostadion | 1956: AustralienAustralien Olympia Park Stadion, Melbourne Cricket Ground | 1960: Italien Stadio Comunale Firenze, Stadio Comunale Grosseto, Stadio Comunale L’Aquila, Stadio Ardenza, Stadio Fuorigrotta, Stadio Adriatico, Stadio Flaminio, Olympiastadion Rom | 1964: Japan 1870Japan Chichibu-Stadion, Komazawa-Stadion, Olympiastadion, Ōmiya-Stadion, Nishikyōgoku Athletic Stadium, Nagai Stadium, Mitsuzawa-Stadion | 1968: Mexiko 1934 Estadio Jalisco, Estadio Nou Camp, Estadio Azteca, Estadio Cuauhtémoc | 1972: Deutschland Bundesrepublik Rosenaustadion, ESV-Stadion, Olympiastadion München, Städtisches Stadion Nürnberg, Dreiflüssestadion, Jahnstadion | 1976: Kanada Olympiastadion Montreal, Lansdowne Park, Stade Municipal de Sherbrooke, Varsity Stadium | 1980: Sowjetunion 1955 Olympiastadion Kiew, Kirow-Stadion, Dinamo-Stadion, Olympiastadion Luschniki, Dynamo-Stadion | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Navy-Marine Corps Memorial Stadium, Harvard Stadium, Stanford Stadium, Rose Bowl Stadium | 1988: Korea Sud 1949 Busan-Gudeok-Stadion, Daegu-Stadion, Daejeon Hanbat Stadion, Gwangju-Mudeung-Stadion, Olympiastadion Seoul, Dongdaemun-Stadion | 1992: SpanienSpanien Camp Nou, Estadi Sarrià, Nova Creu Alta, La Romareda, Estadio Luis Casanova | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sanford Stadium, Legion Field, Orange Bowl Stadium, Florida Citrus Bowl, Robert F. Kennedy Memorial Stadium | 2000: AustralienAustralien Hindmarsh Stadium, Brisbane Cricket Ground, Canberra Stadium, Melbourne Cricket Ground, Olympiastadion Sydney, Sydney Football Stadium | 2004: Griechenland Olympiastadion Athen, Pankritio Stadio, Pampeloponnisiako Stadio, Karaiskakis-Stadion, Kaftanzoglio-Stadion, Panthessaliko Stadio | 2008: China Volksrepublik Nationalstadion Peking, Arbeiterstadion, Olympisches Sportzentrum Qinhuangdao, Shanghai-Stadion, Olympisches Stadion Shenyang, Tianjin Olympic Centre Stadium | 2012: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Millennium Stadium, City of Coventry Stadium, Hampden Park, Wembley-Stadion, Old Trafford, St. James’ Park | 2016: Brasilien Mineirão, Estádio Nacional, Arena da Amazônia, Estádio do Maracanã, Estádio Olímpico João Havelange, Arena Fonte Nova, Arena de São Paulo | 2020: JapanJapan Kashima Stadium, Saitama Stadium, Sapporo Dome, Miyagi Stadium, Olympiastadion, Tokyo Stadium, International Stadium Yokohama