Via Alpina

Logo der Via Alpina

Die Via Alpina ist ein grenzüberschreitendes Weitwanderwegenetz, das mithilfe fünf verschiedener Routen alle acht Alpenstaaten erschließt, neben der Schweiz so Liechtenstein, Österreich, Slowenien, Italien, Monaco, Frankreich und Deutschland.

Zur Beschreibung der nördlichen Route durch die Schweiz siehe Via Alpina (Schweiz).

Geschichte und Organisation

Beschilderungen vor Ort kennzeichnet das Logo

Die Via Alpina wurde 1999 in Grenoble von der Association Grande Traversée des Alpes (GTA) initiiert und 2000 zusammen mit einer Gruppe öffentlicher und privater Organisationen der acht Länder ins Leben gerufen. Zwischen 2001 und 2008 wurde die Entwicklung der Via Alpina durch zwei sukzessive INTERREG-IIIB-Alpine-Space-Projekte gefördert, was bedeutet, dass die beteiligten EU-Länder eine fünfzigprozentige Förderung der Projektkosten aus dem Fonds für regionale Entwicklung der EU erhielten (Slowenien ab 2004: 75 %). Seit 2002 ist die Via Alpina zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention, die eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum fördert. Zahlreiche Angebote entlang der Via Alpina wie geführte Touren, Gesamtpakete für einzelne Abschnitte samt Anreise und Übernachtung sowie besondere Angebote für Kinder und Senioren bringen regionale Kultur und Geschichte näher und tragen dazu bei, den Mehrwert in der Region zu belassen.

Die Association GTA leitete bis Januar 2014 das internationale Sekretariat für die Via Alpina, danach die Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Für die Umsetzung vor Ort ist in jedem Staat ein nationales Sekretariat zuständig. Österreichischer Alpenverein und Deutscher Alpenverein übernahmen diese Aufgabe für Österreich beziehungsweise Deutschland, für die Schweiz die Organisation Schweizer Wanderwege und für Liechtenstein das Amt für Umwelt.

Für die Via Alpina wurden keine neuen Wege und sonstigen Infrastrukturen angelegt. Es wird auf das Netz bestehender Wanderwege und Unterkünfte zurückgegriffen. Zusätzlich zur bestehenden Beschilderung wird das Via-Alpina-Logo angebracht. Die 342 Etappenstellen werden mit mehrsprachigen Informationstafeln ausgestattet.

Routen der Via Alpina

Routen

Es existieren fünf Wege mit insgesamt über 5000 km Wegstrecke und 342 Tagesetappen. In Italien befinden sich 121 Etappen, in Österreich 70 Etappen, in der Schweiz 54 Etappen, in Frankreich 40 Etappen, in Deutschland 30 Etappen, in Slowenien 22 Etappen, in Liechtenstein drei Etappen und in Monaco eine Etappe. Auf der offiziellen Webseite der Via Alpina werden die fünf Wege mit den Buchstaben A, B, C, D, R bezeichnet.

Violetter Weg

Am Violetten Weg (A) mit 66 Etappen findet man in den Ländern Slowenien, Österreich und Deutschland gleich vier Nationalparks. Daneben ist der violette Abschnitt aber auch Symbol für die reiche Kultur der Alpen mit der weltgrößten Klosterbibliothek im Stift Admont oder mit den Königsschlössern im bayerischen Hohenschwangau.

Der Weg führt durch die folgenden Gebirgsgruppen der Alpen: Östliche Julische Alpen (Triglav), Karawanken, Steiner Alpen, Lavanttaler Alpen, Niedere Tauern, Ennstaler Alpen, Totes Gebirge, Salzkammergut-Berge, Dachsteingebirge, Tennengebirge, Berchtesgadener Alpen, Chiemgauer Alpen, Bayerische Voralpen, Ammergauer Alpen, Allgäuer Alpen.

Auf dem Gipfel des Triglav: Der Aljažev stolp.

Die Etappen:

Der Königssee vom Malerwinkel aus gesehen.

Von hier bis nach Pfronten (A63) berührt die Via Alpina immer wieder den Maximiliansweg; die zahlreichen Abweichungen scheinen vor allem dazu zu dienen, seltener begangene Wege einzubeziehen.

Schloss Hohenschwangau mit Alpsee und Schwansee.

Gelber Weg

Der Gelbe Weg (B) verläuft überwiegend (31 von 40 Etappen) durch Italien, anfänglich von Muggia bei Triest entlang der slowenischen Grenze nach Norden, dann überwiegend nach Westen, und schließlich durch Österreich bis nach Deutschland (Oberstdorf). Er steht für die Gletscherwelt in den Ötztaler- und Pitztaler Alpen, aber auch für die faszinierende Geschichte des Ötzis, des Mannes aus dem Eis, der am Tisenjoch in der Nähe des höchsten Punktes der gesamten Via Alpina, der Similaunhütte (3019 m), gefunden wurde.

Blick auf die Gletscherwelt, Similaun, Österreich

Der Weg führt durch die folgenden Gebirgsgruppen der Alpen: Westliche Julische Alpen, Karnische Alpen, Dolomiten, Ötztaler Alpen, Lechtaler Alpen, Allgäuer Alpen.

Die Etappen:

Grüner Weg

Der Grüne Weg (C) ist mit 14 Etappen der kürzeste. Er führt von Liechtenstein über die Zentralschweiz ins Berner Oberland und kann als eine Abkürzung innerhalb des Roten Wegs betrachtet werden.

Logo der Via Alpina in der Schweiz

Der Weg beginnt im Rätikon auf 1402 m Höhe am Berggasthaus auf der Alpe Sücka (Triesenberg FL), wo er vom Roten Weg abzweigt. Ab dem Aussichtsturm Gaflei ist der Grüne Weg Teil der Wanderroute 1 im Wanderland Schweiz, die bis 2008 auch als Alpenpassroute bekannt war und nun konsequent als Via Alpina bezeichnet wird (siehe Via Alpina (Schweiz)). Die Etappen von Meiringen bis Adelboden fallen auch mit dem Fernweg Hintere Gasse zusammen.

Der Routenverlauf:

Durch die Appenzeller Alpen, Glarner Alpen, Urner Alpen:

Durch die Berner Alpen:

Aletschgletscher, Berner Oberland, Wallis, Schweiz

An seinem Endpunkt Adelboden bzw. Lenk berührt der Grüne Weg erneut den Roten Weg (eine gemeinsame Etappe). Die Schweizer Via Alpina / Wanderroute 1 führt weiter an den Genfersee.

Blauer Weg

Der Blaue Weg (D) führt auf 61 Etappen durch die Schweiz, Italien und Frankreich. Entlang der Seealpen findet man viel Ruhe in einsamen Bergdörfern und die einmalige Landschaft im Gebiet des Nationalparks Gran Paradiso zeugt noch immer von der Wildheit der Natur.

Der Weg führt durch die folgenden Gebirgsgruppen der Alpen:

Walliser Alpen (Penninische Alpen) – PiemontCottische Alpen (Queyras/Monviso) – Seealpen

Die Etappen:

Wegmarkierung mit dem Schriftzug „gta“ Usseaux, Ortsteil Pourrières

Roter Weg

Der Rote Weg (R) ist mit 161 Tagesetappen die längste der fünf Routen, quert jeden der acht Alpenstaaten und berührt jede der vier anderen Routen mindestens zwei Mal.

Kleiner Ahornboden, Karwendel, Tirol, Österreich

Der Weg führt durch die folgenden Gebirgsgruppen der Alpen: Julische Alpen, Karawanken, Karnische Alpen, Dolomiten, Rieserfernergruppe, Zillertaler Alpen, Tuxer Alpen, Karwendel, Wettersteingebirge, Mieminger Kette, Lechtaler Alpen, Allgäuer Alpen, Lechquellengebirge, Bregenzerwaldgebirge, Rätikon, Silvretta, Sesvennagruppe, Rätische Alpen, Lepontinische Alpen, Walliser Alpen, Berner Alpen, Chablais, Mont Blanc, Grajische Alpen, Dauphiné, Cottische Alpen, Seealpen, Unteres Piemont, Ligurische Alpen.

Die Etappen:

Die folgenden Etappen (von Thörl-Maglern nach Sexten) fallen mit dem Karnischen Höhenweg zusammen:

Übergang in die Dolomiten:

Durchquerung von Rieserfernergruppe, Zillertaler und Tuxer Alpen:

Übergang in die Nördlichen Kalkalpen:

Traditionelle Häuser im Weiler Chiappera, Gemeinde Acceglio, Valle Maira. Ormea Viozene, südlicher Endpunkt der GTA, im Herbst.

Einbezogene Wege

In die Via Alpina wurden unter anderem folgende bereits existierende Fernwege ganz oder teilweise einbezogen:

Literatur

Weblinks

Commons: Via Alpina – Sammlung von Bildern Normdaten (Geografikum): GND: 1047903199 | VIAF: 306368020